Raus aus dem Alltag

Es ist wieder soweit: meine jährliche 2-Monats-Büro-Auszeit hat begonnen. 😎 So ein großer Grund zur Freude, aber dieses Jahr kam der Start zum eher ungünstigen Zeitpunkt. Letzte Woche hatte ich mir ja diese blöde Sommer-Erkältung zugezogen und konnte dadurch erst am letzten Arbeitstag nur halb fit nochmal arbeiten. Das war sehr anstrengend und ich habe das Gefühl, nur Chaos hinterlassen zu haben. 🙁

Das erste Mal war ich in meinem neuen Büro, in dem die Möbel und Kisten noch kreuz und quer standen. Ich war einigermaßen entsetzt. H., mein neuer Bürokollege, hat versprochen, einen Termin mit den Handwerkern zu vereinbaren, bei dem dann die Möbel ordentlich aufgestellt und Bilder und Whiteboards an die Wände gehängt werden. Dafür werde ich meine Auszeit unterbrechen und einen Tag Handwerker beaufsichtigen und Möbel putzen. Man darf gar nicht genauer darüber nachdenken, dass wir inzwischen alles selbst putzen müssen, aber immer noch keinen Nagel für ein Bild in die Wand hämmern dürfen. Das ist so absurd!

Jedenfalls habe ich letzten Freitag das Büro ohne das sonst so schöne Freiheitsgefühl am Beginn der Auszeit verlassen. Das stellte sich erst ein paar Tage später ein. Dafür gab es gleich beim Verlassen ein sehr gutes Ding. Aber der Reihe nach: meine guten Dinge aus der Woche vom 8. bis zum 14. August 2019:

  • Erkältungsbedingt blieb ich auch am Donnerstag im Bett und auf dem Sofa. So ein gutes Gefühl, wenn der Schnupfen nachlässt und sich der Kopf wieder durchlässig anfühlt.
  • Kollege H. hat sich so gefreut, mich vor meiner Auszeit nochmal zu sehen.
  • Mit Kollegin S., die noch ziemlich neu bei uns ist, bin ich den neuen ungewohnten Weg zur U-Bahn geschlendert und wir haben uns total nett unterhalten. Himmel, ist die Frau empathisch!
  • Das Wochenende diente hauptsächlich der Genesung. Also war ganz viel Ausruhen angesagt, das sehr gut tat.
  • Außerdem haben Herr Grillenscheucher und ich konkrete Pläne für meine Auszeit gemacht. Bislang hatten wir viel in Erwägung gezogen. Jetzt steht fest: Es wird eine arbeitsreiche Auszeit. Wir werden die Wohnung von Herrn Grillenscheucher renovieren und meine Wohnung dem üblichen Großputz unterziehen. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Plan. So werden wir es in unseren Wohnungen in der dunklen Jahreszeit schön, sauber und gemütlich haben.
  • Das Kalenderblatt dieser Woche ist wie für uns gemacht:

  • Immer noch nicht ganz fit, aber ich bin trotzdem zum Zahnreinigungs-Termin gegangen. Was war ich froh, dass ich das getan habe! Denn all das kühle Wasser in meinem Mund tat mir einfach nur gut und es hat nicht mal weh getan. Hinterher ging es mir viel besser als vorher.
  • Neuerdings gibt es einen Bus, der von meiner Haltestelle direkt zur Haltestelle bei meiner Zahnarztpraxis fährt. Das ist sehr praktisch, denn ich kann mich einfach hin und zurück schaukeln lassen. Dieses Mal allerdings musste der Bus auf beiden Strecken wegen Baustellen anders als sonst fahren. Auf beiden Strecken haben sich die Busfahrer verfahren und geflucht. So ein Glück, dass ich es nicht eilig hatte!
  • Ich habe angefangen, meine Wohnung auszumisten. Allem voran natürlich die Kleiderschränke, in denen sich seltsamerweise immer alles mögliche ansammelt, was ich dann doch nicht oder nur ungern anziehe. 😯 Die sind bereits von allem unnötigen befreit.
  • Im Flur bin ich auch durch und im Wohnzimmer habe ich bereits mit Elan angefangen. Stapel von Geburtstags- und Weihnachtskarten sind entsorgt. Wie befreiend ist das denn!
  • Am Montag Abend endlich dieses Gefühl der „grenzenlosen“ Freiheit. Hach, ich liebe es!
  • Mein Bruder hat zugesagt, beim Renovieren bei Herrn Grillenscheucher zu helfen. Das ist super, denn er kann richtig gut streichen.
  • Ein Besuch in der Männerboutique mit Herrn Grillenscheucher. Für ihn gab es lauter Farbkarten für Wandfarben, damit wir überlegen können, welche Farbe wohin kommt. Für mich gab es Saat für Alfalfa-Sprossen und eine dornenlose Brombeere für den Balkon. Ich freue mich so sehr über die Brombeere! 🙂
  • Herr Grillenscheucher hat mir bei der Gelegenheit Frikadellen und Kartoffelsalat mitgebracht. Von den Frikadellen habe ich bereits genascht und sie sind sehr lecker.
  • Musik auf den Ohren gibt es während meiner Auszeit nicht, denn ich habe ja deshalb keine regelmäßigen Strecken in der U-Bahn zurück zu legen. Aber natürlich fällt mir trotzdem ein passendes Lied zu dieser Woche ein. Ich kriege immer Gänsehaut, wenn ich es in der Live-Version höre, denn da war ich auch mal dabei. An einem schön sonnigen Abend Open Air.

Der Winter ist da

Ende der letzten Woche sanken die Temperaturen in einer gemein schnellen Geschwindigkeit. Himmel, es wird einem ja bei nichts mehr Zeit gelassen, in die neue Situation rein zu wachsen. Nichts als Stress… Aber wenigstens blieb es trotz wüster Androhungen der Wettervorhersagen trocken. Wahrscheinlich ist es selbst dem Schnee zu kalt. 😉

Die guten Dinge aus der Kälte in der Woche vom 15. bis 21. November 2018:

  • Der fies kalte Ostwind sorgte immerhin gelegentlich für blauen Himmel und hübsche Sonnenauf- und -untergänge.

  • Wieder musste ich meine Zahnreinigung von einer neuen Zahnfee durchführen lassen und war froh, dass sich herausstellte, dass sie sehr nett ist. Sowohl mein Zahnarzt als auch ich waren ganz begeistert, wie super sauber sie meine Zähne gekriegt hat. Hoffentlich bleibt sie mir länger erhalten als ihre Vorgängerinnen!
  • Am Wochenende hatten Herr Grillenscheucher und ich Besuch von A. und K. zum Erbseneintopf. Wir hatten einen sehr interessanten und lustigen Abend, denn die beiden können unglaublich obskure Geschichten über die Bürokratie in Deutschland und in Russland erzählen.
  • Ein für mich neues Projekt hat den Weg zu mir gefunden und der zugehörige Projektleiter freut sich über meine Mitarbeit. Neues Thema, neues Umfeld – spannend. (Auch wenn mich die letzten beiden Tage Auftaktveranstaltung ziemlich geschafft haben.)
  • Für meine Mittagspausen in dieser Woche hat mir Herr Grillenscheucher eine super leckere Spinat-Hack-Quiche gebacken. Schon der Geruch, während sie hier auskühlte, war ein leckeres Erlebnis. Ich bin sehr dankbar für die gute Verpflegung, die mir zuteil wird.
  • S. hat mir lauter schöne Herbstfotos per WhatsApp geschickt.
  • Endlich waren Herr Grillenscheucher und ich wieder gesund genug, um zum Tanzen zu gehen. Weil unser alter Kurs aufgelöst wurde, waren wir zum ersten Mal in dem, in den wir deshalb gewechselt sind. Neue Mitstreiter, anderer Tanzlehrer, eine sehr volle Tanzfläche, aber es lief viel besser als erwartet. Und J., unser neuer Tanzlehrer, gab uns hier und da einen Tipp. Ich fühlte mich sehr wohl und sehr umsorgt.
  • Mein ganz dicker Wintermantel, der mich einigermaßen warm durch den Ostwind bringt.
  • Olga bekam noch eine Wäsche vor dem Winter. Ich liebe es, durch die Waschanlage zu fahren. Das ist fast wie Geisterbahn und es fehlt eigentlich nur noch die Musik dazu. So sieht der Spaß vom Fahrersitz aus aus:

  • Weil die Wettervorhersage uns ja schon mit dem ersten Schnee gedroht hat, haben Herr Grillenscheucher und ich einen Großeinkauf in verschiedenen Supermärkten gemacht. Dabei hatten wir sogar das Glück, dass unsere allerliebsten Nudeln, Bavette, im Sonderangebot waren. Unterwegs gab’s eine Pause mit einer geteilten Dose Aranciata Rossa von Pellegrino – der Geschmack Italiens. Und Herr Grillenscheucher leistete Schlepp-Hilfe beim Verstauen der Vorräte in meinem Keller.
  • Lachen mit Herrn Grillenscheucher. 😀
  • Weil mich die Dunkelheit und die Kälte gerade derart schafft, bin ich immerhin an einem Abend von der Müdigkeit überwältigt sehr früh ins Bett gegangen, habe super geschlafen und bin am nächsten Morgen ganz erholt aufgestanden. Das war herrlich! Nun übe ich mich im früheren Ins-Bett-Gehen, was mal mehr, mal weniger gelingt.
  • Musik gab’s natürlich auch, Momentan ist mir täglich nach was anderem. Heute machte mir Robbie Williams mit seiner „Swing when you’re Winning“ gute Laune. U.a. mit diesem schönen Slowfox:

Kaltfront

Gestern habe ich gelesen, dass eine Kaltfront zu uns unterwegs ist, und heute Abend auf dem Weg nach Hause war sie anscheinend schon da. Brrr, so ein kalter Wind!

  • Aber den ganzen Tag schien die Sonne vom blitzeblauen Himmel und in der Mittagspause bin ich deshalb mit W. noch eine Runde um den Block gegangen. Schön, die Sonne zu spüren. Sowieso war es eine feine Mittagspause mit interessanten Gesprächsthemen.
  • Gleich morgens hatte ich den ersten Kontrolltermin für meine Zähne. Die Zahnfee und ich hatten ein sehr gutes Gespräch über die schreckliche Parodontose-Behandlung und haben alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt. Das tat schon mal gut und noch besser tat dann ihre Begeisterung über den augenblicklichen Zustand meiner Zähne. Puh! Die Tortur scheint was gebracht zu haben.
  • Im Büro hatten wir Gruppensitzung, zu der ich wegen des Kontrolltermins etwas zu spät kam. Trotzdem konnte ich mich sofort einklinken und meinen Senf zum Thema dazu geben. Überhaupt fühle ich mich langsam sicher in der neuen Gruppenstruktur und kann auch mal agieren statt nur zu reagieren. Ein sehr gutes Gefühl!

Zahnfee, die soundsovielte

Und wieder habe ich eine neue Zahnfee bei meinem Zahnarzt, die die Prophylaxe-Behandlungen macht. War ja klar, nachdem die letzte unbedingt aus dem schönen Hamburg ausgerechnet nach Frankfurt gehen wollte. Dennoch nervt mich dieser permanente Wechsel – ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele mich dort inzwischen behandelt haben. Schließlich ist auch bei Zahnfeen die Behandlung nicht gerade ein Spaß! Heute allerdings war es nur eine Taschenmessung, die ich zwar unangenehm,aber nicht schlimm fand. Das Ergebnis hingegen war niederschmetternd: mein neues Jahr wird mit einer Parodontose-Behandlung beginnen. 🙁 Manchmal frage ich mich schon, ob es schlau ist, sich so viel in den Zähnen rumstochern zu lassen wie mit den Prophylaxe-Behandlungen. Ich hatte definitiv weniger behandlungsbedürftige Zahnprobleme, bevor ich damit anfing. Seufz.

  • Eine erstaunliche und öffentliche Äußerung meines Direktors. Hey hey, der ist ja doch lernfähig! 😮
  • Meine neue Zahnfee ist sehr lieb und dafür, dass sie neu ist, kann sie ja nichts. Sie hat geduldig alle meine Fragen beantwortet und sie hat begriffen, dass ich da immer mit Panik im Nacken hin komme. Letzteres war total wichtig für mich, weil sie diejenige sein wird, die die Parodontose-Behandlung macht. Hoffentlich vergisst sie es nicht!
  • Was war ich froh, danach irgendwann endlich wieder zu Hause zu sein! Mein Zuhause, mein Kokon.

Zahnarzt

Auch wenn ich es total und ganz und gar schrecklich finde, zum Zahnarzt zu gehen, mag ich meinen total und ganz und gar. Es ist ja sowieso in den seltensten Fällen der Arzt, der so unangenehm ist (und wenn, hat man den falschen), sondern das Rumgefuchtel im Mund und das wehrlose Gefühl dabei. Mein Zahnarzt jedenfalls trägt immer lustige bunte Tücher auf dem Kopf und findet es schrecklich, dass er der Überbringer der schlechten Nachrichten ist. Über letzteres haben wir uns vorhin unterhalten und ich konnte ihn nicht mal annähernd davon überzeugen, dass zumindest ich nie denke, er hätte Schuld, wenn ich eine unangenehme Behandlung ertragen muss. Fast hätte ich ihn tröstend in den Arm genommen, dabei muss doch mir ein Weisheitszahn gezogen werden. 😮

Das einzige, was ich an der Praxis nicht mag, ist, dass die Zahnfeen (sprich diejenigen, die die Prophylaxe machen) ständig wechseln. Ich war noch bei keiner öfter als 3 Mal, also länger als 1,5 Jahre. Immer hab ich mich gerade an eine gewöhnt, dann geht die schon wieder weg. 🙁 Interessanterweise sind es immer Frauen, was mir ein Rätsel ist.

Gute Dinge:

  • Letzte Nacht konnte ich ewig lange nicht einschlafen. Ich war zu aufgewühlt von den Kneipengesprächen. So ein Glück, dass ich heute nicht früh aufstehen musste! Ich habe das Licht wieder angeschaltet und gelesen bis mir die Augen zu fielen. Mein aktuelles Buch ist „Kleine Abschiede“ von Anne Tyler. Mein Lieblingsszene ist die, in der es um die Ehe und wer sie erfunden hat, geht.

„Alle reden Dir ein, dass es nicht ohne geht, besonders die Frauen. Deine Mutter, deine Tanten und deine Freundinnen. Dann bist du verheiratet und stellst fest, wie aufgeblasen er ist und dass er immerzu irgendwas redet, zu allem seinen Senf dazutun muss, ständig mit seinen triumphalen Arbeitserfolgen protzt. >Das habe ich ihnen gesagt, und dies hab ich ihnen gesagt<, und wenn du fragst: >Was haben sie dazu gesagt?<, kriegst Du zur Antwort: >Oh, das weißt du doch, aber dann habe ich’s ihnen gegeben, habe ihnen die Meinung gesagt, ihnen den Marsch geblasen<, ich, ich und noch mal ich. Und wenn du das deiner Mutter erzählst, deinen Tanten und so weiter, sagen sie alle: >Ja, ja, die Ehe ist eine Landplage.< Aber wenn ihr so denkt, möchte ich dann fragen, wieso habt ihr das nicht vorher erzählt? Wo wart ihr, als ich mich verlobt habe?“

aus: Anne Tyler, Kleine Abschiede

  • Letzte Nacht kreiselte u.a. die Regenrinne durch meine Gedanken, ja, die Regenrinne. Ich hatte nämlich schon vor vielen Wochen deshalb die Hausverwaltung angerufen, weil in der Regenrinne bereits kleine Bäumchen wuchsen. Mir wurde versichert, dass diesbezüglich schon ein Auftrag raus gegangen sei, aber passiert war ja immer noch nichts. Nun machte ich mir Sorgen, dass ich vielleicht doch zusätzlich meinen Vermieter hätte informieren müssen. Und heute stellte ich überrascht fest, dass die Regenrinnen blitzblank geputzt sind. Juchuh, ein Problem weniger! So sahen sie nämlich vorher aus – von Rinne nichts mehr zu sehen:

  • Mühsam die Prophylaxe-Behandlung überstanden, aber eben überstanden. Uffz. (Meine aktuelle Zahnfee geht leider auch wieder. Ausgerechnet nach Frankfurt. Was will man denn da???)