Irgendwie fühle ich mich derzeit sehr antriebslos. Dennoch gab es gestern am 22. Januar 2020 drei gute Dinge:
- Ein Tag ohne Termine.
- So war es mir möglich, der Antriebslosigkeit auch ein wenig zu frönen.
- Ein Spaziergang in der Sonne.
Irgendwie fühle ich mich derzeit sehr antriebslos. Dennoch gab es gestern am 22. Januar 2020 drei gute Dinge:
Gestern hat mich aus unerfindlichen Gründen ein Schwindelanfall so lahm gelegt, dass ich die guten Dinge weder aufschreiben wollte noch konnte. Nahezu unerträglich ist es für mich, derart plötzlich und anscheinend grundlos ausgebremst zu werden. 🙁
Dafür darf ich heute über gute Dinge von zwei Tagen berichten. Zuerst die vom 16. Januar 2020:
Und meine guten Dinge vom 17. Januar 2020:
Nach eineinhalb Wochen und 3 Untersuchungen im Krankenhaus war immer noch nicht klar, wo eigentlich der Herd der Metastasen in meinem Kopf ist. Es sollte auch noch eine ganze Weile dauern bis der gefunden wurde. Klar war aber, dass die Metastasen raus aus meinem Kopf müssen. Man gab mir endlich Cortison, was meine Bewegungsfähigkeit deutlich verbesserte, und plante einen OP-Termin.
Ein Glück durfte ich vorher nochmal für ein paar Tage nach Hause – Hafterleichterung. Die Eltern von Herrn Grillenscheucher holten uns ab und brachten uns mit leckerem Kuchen in die Wohnung von Herrn Grillenscheucher. Herrlich: Latte Macchiato mit Kuchen am Tisch! Ein ganz anderes Gefühl als auf dem Krankenhausbett am Nachttisch zu essen.
Herr Grillenscheucher und ich verbrachten ein verlängertes Wochenende im Laubgeraschel mit Spaziergängen um den Appelhoffweiher.
Und zu unserem großen Glück konnten wir unseren 20. Jahrestag bei Herrn Grillenscheucher zu Hause statt im Krankenhaus verbringen. Wir versuchten zu verstehen, was uns das Leben gerade vor die Füße geschmissen hat. Was uns nicht wirklich gelang. Ich füllte eine Menge Vorsorgeunterlagen aus, damit Herr Grillenscheucher handlungsfähig bleibt, sollte irgendwas total schief gehen. Danach fühlte ich mich zumindest etwas beruhigt.
Tja, und dann kam der Tag, an dem ich zurück ins Krankenhaus musste. Ein Dienstag. Am Mittwoch sollte die geplante OP stattfinden. Wieder fuhren uns die Eltern von Herrn Grillenscheucher und gaben mir aufmunternde Geschenke und ganz, ganz tolle selbst gestrickte Bettsocken mit. 🙂
Wir begaben uns auf meine Station, wo wir eher irritiert empfangen wurden. Dringendere Fälle wären zu operieren und meine OP müsse verschoben werden. Ja, haben die denn die Entwicklung der letzten 100 Jahre oder so verpasst??? Wozu gibt es eigentlich Telefone??? Unfassbar!!!
Der Arzt, mit dem es deshalb ein kurzes Gespräch gab, kotzte sich bei uns eigentlich auch nur über die Zustände im Krankenhaus aus. Und so ging es für weitere 2 Tage zurück in die Wohnung von Herrn Grillenscheucher. Seine Eltern waren längst unterwegs zu anderen Terminen und weil es in Strömen regnete, gönnten wir uns ein Taxi. Teuer, aber mit einer sehr lustigen Fahrerin mit knallrot gefärbten Haaren und einem sehr angenehmen Parfum.
Letztlich fand die OP am Freitag statt. Der Donnerstag war ein Feiertag, an dem ich zurück ins Krankenhaus musste. Abends gab’s zur Nervenberuhigung nochmal Wein im Schweinske.
In der letzten Woche wurde es täglich wärmer, so dass wir innerhalb von 5 Tagen vom Frühling in den Sommer kamen. 😮 Anstrengend für den Körper, aber dieser blitzeblaue Himmel entschädigte für alles. Gestern haben Herr Grillenscheucher und ich einen Spaziergang durch Kleingärten und um den Weiher gemacht. Staunend haben wir uns über die Blütenpracht und das frische Grün gefreut. Und natürlich habe ich ein paar Fotos mitgebracht:
Schön, oder?