Durchzug

Ich muss es endlich lernen: Es ist total ungesund, sich in den Durchzug zu setzen! Auch wenn es noch so ekelhaft klebrig, schwül und heiß ist. Aber solange ich dort im Büro saß – Fenster und Bürotür offen und im Büro gegenüber ebenso – tat es einfach nur gut.

Dafür habe ich heute den Tag mit einer Packung Kleenex auf dem Sofa verbracht. 🙁 Allmählich fühlt sich meine Nase nicht mehr wie ein tropfender Wasserhahn an, aber ich könnte nicht sagen, dass ich wieder fit bin.

Nun denn, das Erzählen meiner guten Dinge aus der Woche vom 1. bis zum 7. August 2019 wird wenigstens meine Laune wieder steigern.

  • Mein Projektleiter Herr A. und ich werden morgen in ein gemeinsames Büro ziehen (müssen). Diese Tatsache habe ich zum Anlass genommen, ihm nach all den Jahren das Du anzubieten. Ich bin die ältere und darf das. 😉 Daraufhin hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch darüber, was uns eigentlich vom Du abhielt. Wir waren uns in allen Punkten einig und haben trotzdem wegen des künftigen gemeinsamen „Wohnens“ beschlossen, das Du zu wagen. Schließlich mögen wir uns genug dafür und finden es hauptsächlich nur ungewohnt. Der Übergang vom Sie zum Du verlief bislang sogar erstaunlich problemlos. Schön!
  • Trotz Zeitknappheit habe ich täglich meine kleinen Aufgaben für meine Ziele erledigt. Ich bin stolz auf mich.
  • Entspannter Einkauf auf dem Wochenmarkt. Endlich sind wieder alle Händler da.
  • Herr Grillenscheucher und ich haben in der Hamburger Innenstadt die diesjährige CSD-Parade gesehen. Die Haupteinkaufsmeile war zur Abwechslung bunt und laut und voller guter Laune. Seifenblasen-Wolken flogen durch die Luft, die Bässe der Musik aus den Trucks wummerten bis in den Magen, Regenbogen-Fahnen wurden geschwenkt oder einfach als Rock getragen. Ein großer, friedlicher Spaß mit einem sehr ernsten Hintergrund.

  • Die Suche nach Besteck und Tellern für mein künftiges Büro, mit dem und von denen ich demnächst essen darf (bislang nutze ich ja das vorhandene Kantinengeschirr, was nach dem Büro-Umzug nicht mehr möglich ist), gestaltete sich schwierig. Himmel, werden dafür Preise aufgerufen! Es gab nur entweder teuer oder ganz billig und hässlich. Nichts in der Mitte dazwischen. Da wundert mich dann auch echt nicht mehr, dass Innenstadtläden zu wenig Umsatz machen, um sich halten zu können. Im letzten Laden des Tages in einem Einkaufszentrum anderswo, den wir ansteuerten und den wir gar nicht auf der Rechnung hatten, wurden wir endlich fündig. Das ist meine künftige Essensgrundlage:

  • Und ein hübsches neues Tagebuch für mich gab es auch:

  • Eine geteilte Kugel Joghurt-Eis, die riesig war.
  • Urlaubsvorfreude. 😎
  • Ich habe Kisten im Büro gepackt, um meine Unruhe vor dem Umzug zu vertreiben. Nun ist alles verstaut. Alle Möbel, Kisten, Bildschirme usw. sind mit Aufklebern versehen, auf denen ihr künftiges Zuhause steht. Nein, das ist überhaupt kein gutes Ding. Aber ich bin irgendwie erleichtert, dass es jetzt los geht mit dem Umzug. Dass ich morgen weiß, wie das neue Büro aussieht. Dass die Ungewissheit ein Ende findet.
  • Wider Erwarten klappen berufliche Termine. Uffz.
  • Wohnungsputz und zumindest kurzfristig sind alle Fluginsekten im Staubsauger verschwunden. Nachdem mich nämlich ein riesiger Falter beim morgendlichen Zähneputzen ständig anflog, war es vorbei mit meiner Geduld mit den Viechern. (Aber natürlich kamen gleich wieder welche nach. 🙁 )
  • Gemeinsam mit den Kollegen das Geschirr aus der Teeküche in Zeitungspapier wickeln und in Kartons verstauen. Hinterher hatten wir alle schwarze Hände von der Druckerschwärze. Schön, wenn alle mit anpacken.
  • Eiskalte süße Melone mit Schinken.
  • Ich habe meine Handtasche aufgeräumt und bei der Gelegenheit die neue Speicherkarte für meine Kamera, die ich schon seit über einem Jahr vermisse, gefunden. Handtaschen sollten eben öfter aufgeräumt werden…
  • Die Plattform für den Austausch der Teilnehmer meiner letzten Challenge bei Zeit zu Leben wurde nun geschlossen. Das ist jedes Mal ein bisschen traurig, aber dieses Mal lässt sich unsere stattdessen gegründet WhatsApp-Gruppe sehr gut an. Ich freue mich sehr, die Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, weiter an meiner Seite zu wissen.
  • Wetterbedingt gab es wieder keine Musik auf den Ohren, aber dafür gibt es hier ein Lied, das mich immer an eine Hochzeit in Spanien erinnern wird und für mich ein absoluter Sommer-Song ist:

 

Sturm und Regen

Sturmtief Benjamin (Warum haben die eigentlich immer so nette Namen?) brachte Hamburg vorgestern nicht nur jede Menge Wind, sondern auch jede Menge Regen. Für meinen Weg zur Arbeit hätte ich glatt ein Paddelboot gebrauchen können, so groß und tief waren die Pfützen auf den Bürgersteigen. Oh, war ich sauer! 👿 Ganz besonders auf dem Abschnitt, auf dem sie erst im Dezember die Fußwege erneuert haben. Dort waren die Pfützen derart groß, dass man sie nicht mal balancierend umranden konnte, sondern auf einen total matschigen Sandweg ausweichen musste. Eine Zumutung!!!

Unterwegs habe ich also geflucht wie ein Rohrspatz und mich gefragt, wer zuständig ist. Wen kann ich jetzt mal so richtig anpöbeln? Tante Google fand die Lösung für mich: Probleme dieser Art kann man in Hamburg beim Melde-Michel abladen. Juchuh! 🙂 Pöbeln werde ich aber nicht. Höflich vorgetragener Ärger ist schließlich viel wirkungsvoller…

Verglichen mit dem Schneechaos anderswo ist das Jammern auf hohem Niveau, ich weiß. Ich bin unfassbar dankbar dafür, dass es hier nur Regen gab und dass der Sturm keine Schäden auf meinem Balkon angerichtet hat. Außerdem gab es noch so einige andere gute Dinge in meiner Woche vom 3. bis zum 9. Januar 2019:

  • Meine ersten Tage des Jahres im Büro waren sehr ruhig. So konnte ich ganz langsam wieder rein finden ins Arbeitsleben.
  • Nach 3 Nächten mit total anstrengenden Träumen und ständigem Aufwachen habe ich endlich wieder super geschlafen. Wow, tat das gut!
  • Erste Tulpen:

  • Der Samstag Nachmittag war trocken und Herr Grillenscheucher und ich haben uns vor die Haustür getraut. Wir konnten mit offenen Mänteln 😎 durch die Innenstadt laufen und haben einen feinen Beutezug gemacht. Manchmal läuft’s und man kriegt alles, was auf dem Einkaufszettel steht, und noch ein bisschen mehr.
  • Interessante Erkenntnisse über mich und die anderen bei einer Gruppensitzung, in der uns unsere Vorturnerin fragte, was jeder von uns sagen würde, was er im letzten Jahr gut gemacht hat. Mein Fokus liegt ganz klar nicht im Job. 😉
  • Der erste Wohnungsputz des Jahres und es tat mir richtig gut, mit Herrn Grillenscheucher den „Mief“ der Feiertage zu vertreiben.
  • Diese Woche hatte ich für meine Mittagspausen eine sehr leckere Spinat-Hack-Quiche dabei. Meine Rettung, denn der Kantinen-Ernährungsplan war fürchterlich.
  • Ich habe mich sowohl bei der Pediküre als auch beim Friseur verwöhnen lassen.
  • Trotz großer Unlust, mehrfach durch den Nieselregen zu müssen, sind Herr Grillenscheucher und ich zu unserer ersten Tanzstunde des Jahres gegangen. Es war definitiv gut, dass wir uns bewegt haben. Allerdings frage ich mich, was die mit ihrem Parkett machen, dass es immer so stumpf ist. Gehört das etwa zu einem geheimen Abnehm-Programm? So ein Boden macht das ganze nämlich erheblich anstrengender als einer, auf dem man dahin gleiten kann.
  • Das Miniatur-Wunderland bietet auch in diesem Jahr wieder freien Eintritt für Menschen an, die sich den Eintrittspreis nicht leisten können. Ich liebe diese vertrauensvolle Aktion!

  • Im Büro haben wir als Pilot-Bereich neue Rechner bekommen und nun sieht alles anders aus. Die Umgewöhnungsphase wird für mich sicher noch eine ganze Weile dauern und ich bin bisweilen ziemlich genervt. Aber ich weiß auch, dass nicht alles so bleiben konnte, wie es war. Also versuche ich, es ruhig anzugehen und den zuständigen Projektleitern sinnvoll Feedback zu geben. Deshalb sind wir ja auch Pilot-Bereich: um Verbesserungsvorschläge für die weiteren Umstellungen im gesamten Betrieb zu geben. Einen Vorschlag hatte ich inzwischen und er wurde sehr dankbar aufgenommen, was mich ungeheuer freut.
  • Im Januar kommt immer der Heizungs- und Wasserzähler-Ableser. Dieses Jahr lag der Termin so blöd und war so lang, dass ich definitiv nicht zu Hause sein konnte. Dafür ist Herr Grillenscheucher schon am Vorabend gekommen. Wir hatten einen schönen Abend zusammen und am nächsten Tag konnte ich alles ihm überlassen. Eine große Entlastung.
  • Eine anstrengende, aber interessante Schulung.
  • Über die letzte 3-Tage-Woche taste ich mich diese Woche mit einer 4-Tage-Woche langsam an die 5-Tage-Woche ran. Morgen habe ich mir nämlich einen Urlaubstag zum Geburtstag geschenkt.
  • Die letzten Tage hatte ich irgendwie keine Lust auf Musik auf den Ohren. Aber mein Radio hat letztes Wochenende die deutschen Single-Charts aus der ersten Woche des Jahres 1989 gesendet und auf Platz 1 landete eins meiner liebsten Stücke: „Don’t worry, be happy“. Und da das ja gerade in den dunklen Monaten nicht so leicht ist, stelle ich es hier zur Stimmungsaufhellung mal ein:

Chania oder griechisch shoppen

Der nächste Hafen, den die Mein Schiff 1 mit uns anlief, war Souda auf Kreta. Die Sonne schien und es war angenehm warm.

TUI Cruises betitelte diesen Stopp mit Souda / Chania. Vielleicht kam es uns deshalb nie in den Sinn, uns Souda anzusehen. Vermutlich war das kein Verlust, aber beurteilen können wir das natürlich nicht. Stattdessen wollten wir uns den 7 km entfernten Ort Chania ansehen und zwar auf eigene Faust. Interessanterweise blieb uns auch nichts anderes übrig, denn die TUI bot ihren gewohnten Shuttle-Service für 9 € pro Nase hin und zurück gar nicht an. 😮 Lernen die Griechen wirklich, Geld zu verdienen?

Um 10 Uhr waren wir mit C. und M. verabredet und machten uns gespannt auf die Socken. Am Hafen standen jede Menge Taxen und die Fahrt nach Chania hätte uns zu viert nur 10 € gekostet. Zurück allerdings das Doppelte. Die Griechen lernen wirklich, Geld zu verdienen! 😉 Außerdem gab es Shuttle-Busse für 3,40 € pro Person hin und zurück, die ca. alle 10 Minuten fuhren. Also haben wir auf die erpresserischen Taxifahrer verzichtet und den Bus genommen. Direkt an der Markthalle in Chania war die Haltestelle. Wie praktisch, die wollten wir eh angucken. Sie hat eine ziemlich beeindruckende Dachkonstruktion.

Dort begann auch unsere Shopping-Tour. Herr Grillenscheucher fand den ersehnten und benötigten neuen Gürtel und C. schlug ebenfalls zu. Weiter ging es durch Einkaufsstraßen mit Blick auf schneebedeckte Berge, was sich seltsam anfühlt, wenn einem gerade im T-Shirt schon fast zu heiß ist.

Unser nächstes Ziel war der venezianische Hafen. Unterwegs versperrten schlafende Hunde Ladeneingänge, links und rechts gab es kleine Höfe und Gassen und ein Brunnen war auch noch zu bewundern.

Der Hafen ist wunderschön anzusehen mit seinen Häusern in warmen Farben, dem Leuchtturm und der Moschee, die von einem einzelnen Polizisten bewacht wurde. Es gibt eine alte Festungsanlage, natürlich auch Boote und Stände, die Schwämme und Haifisch-Gebisse verkaufen.

Unser letztes geplantes Ziel für heute war die Synagoge, von der mir eine Freundin erzählt hatte. Herr Grillenscheucher zeigte uns die Richtung, in der sie ungefähr zu finden sei, und los ging es. Ungeplant, Hauptsache, die Richtung stimmte. Lustig, wenn man durch Gassen und Hinterhöfe kommt, die jetzt nicht unbedingt für die Touristen gedacht sind und voller Mülleimer sind. Auf diese Art und Weise sahen wir aber auch diverse Kirchen und ihre Türme, jede Menge Gassen und eine riesige Wiese voller Kamille, die betörend duftete.

Immer wieder sahen wir kleine Gedenkstätten, die an die Toten erinnern sollen.

Mir wird bei so einem Anblick ja eher mulmig zumute. Viel schöner fand ich, dass überall Stühle und Tische einladend draußen standen.

Schließlich fanden wir die Synagoge. Sie war winzig und voller Menschen. Wir haben nur einen kurzen Blick rein geworfen, fühlten uns aber irgendwie fehl am Platz. Was wir wahrscheinlich nicht waren, denn um uns rum waren hauptsächlich auch Touristen, aber eben nicht nur. Also wandten wir uns weltlicheren Dingen zu: dem Essen. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz wurden wir gekobert, wie man in Hamburg sagt. Wir wurden nämlich einfach angesprochen, ob wir was trinken oder essen wollen. Uns wurde dabei quasi alles vom Frühstück bis zum Abendessen versprochen, was uns eigentlich hätte stutzig werden lassen sollen. Aber gut, es sah nett aus und das Toast, das Herr Grillenscheucher und ich uns teilten, war in Ordnung. Donany hat die Pause in jedem Fall genossen.

Frisch gestärkt ging es weiter und wir sahen uns die Kathedrale von Chania an, die sehr interessante Kirchenstühle hat. Ich finde, die sehen irgendwie königlich aus.

 

Danach zog es C. und M. zurück aufs Schiff, denn C. war das Gyros leider nicht so gut bekommen. Herr Grillenscheucher und ich stromerten weiter durch die Straßen und Gassen und liefen shopping-mäßig zu Höchsttouren auf – also, was für uns Höchsttouren sind. Wir sind ja gewöhnlich nicht die Shopper schlechthin.

Es fing damit an, dass ich für einen speziellen Anlass auf dieser Kreuzfahrt eine Clutch brauchen würde. Das war mir erst unterwegs klar geworden. Ich suchte also nach der ersten Clutch meines Lebens, die ich vermutlich später nie wieder verwenden könnte – Wer will denn schon dauernd so ein Ding in der Hand halten? -, aber für diesen Fall gab es keine andere Lösung. Und ich wurde tatsächlich fündig – in einem Juwelierladen. 😮 Nee, so teuer war sie zum Glück nicht.

Unterwegs auf der Clutch-Suche kamen wir am nautischen Museum vorbei, sahen nochmal den venezianischen Hafen und freuten uns an vielen schönen Details.

Herr Grillenscheucher und ich trauten uns nochmal in die weniger ruhige sogenannte Ledergasse, wo ich ein blaues Portemonnaie erstand. In dieser Gasse gibt es fast nur Lederwaren – vor allem Taschen und Geldbörsen. So richtig verschieden sind die angebotenen Waren in den diversen Läden weder von der Art noch vom Preis nicht, höchstens von der Farbauswahl.

Und zum Schluss haben wir der Markthalle noch einen Besuch abgestattet, der sich wirklich gelohnt hat. Denn in den Quergängen gab es tatsächlich Markt, wie man ihn sich vorstellt. Den Teil hatten wir am Morgen gar nicht beguckt.

Es gab sogar richtig dunkelrote Ostereier – das sind, wie wir gelernt hatten, die „echten“ für das griechische Osterfest, das ja erst am nächsten Wochenende stattfinden würde.

Und es gab einen Stand, der Honig und Olivenöl verkaufte, und bei dem wir den Honig sogar probieren durften. Ich liebe Honig, bin aber ziemlich wählerisch. Gelernt hatten wir, dass man sowohl Öl als auch Honig am besten in Blechkanistern kauft. Darin könnten sie keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt worden sein. Honig in solchen Behältern gab es aber überall nur als Thymian-Honig. Hm, würde der nach Thymian schmecken? Das fände ich nicht so lecker. Tat er aber nicht – juchuh! Dafür war er sehr lecker. Also gab es einen kleinen Kanister Honig und einen noch kleineren Olivenöl, der inzwischen hoffentlich meinem Lieblingsnachbarn als Dankeschön mundet.

Am späten Nachmittag kamen Herr Grillenscheucher und ich in einem ziemlich vollen Bus zurück aufs Schiff und haben uns erstmal einen anständigen Kaffee gegönnt. Um 18 Uhr legten wir mit Typhoon und Auslauf-Lied ab. Hach, ich liebe diese Prozedur! Nochmal hatten wir einen guten Blick auf die seltsamerweise schneebedeckten Berge.

Danach gab es noch einen Prosecco im Casino, wobei wir E. und G. kennenlernten. Ihre Kabine war eine von mehreren, die durch einen geplatzten Schlauch der Sprinkleranlage unter Wasser gesetzt wurde. Zum Glück gab es noch leere Kabinen an Bord, in die sie umziehen konnten. Allerdings gab es kein Upgrade, sondern nur eine Entschuldigung vom Schiff. Ich fand es total beeindruckend, wie unaufgeregt und ungenervt die beiden mit dieser Situation umgingen. Vielleicht hatten sie sich die Aufregung und Genervtheit inzwischen abgewöhnt, denn sie waren schon seit Singapur auf dem Schiff.

Für den Abend waren Herr Grillenscheucher und ich mit C. und M. und den Bekannten von C. – I. und N. – zum Essen im Atlantic verabredet. Wir haben lecker gespeist und uns hinterher auf dem Pooldeck zur Pool-Party verabredet. Die Party war rein musikmäßig überhaupt nicht nach dem Geschmack von Herrn Grillenscheucher und mir. Es wurde gerade mal ein einziges Lied gespielt, nach dem wir Lust hatten zu tanzen. Man könnte jetzt aber auch nicht sagen, dass alle anderen ihren Spaß hatten. Dann wäre es ja in Ordnung gewesen. Die meisten machten wenn dann eher mit, weil es eben nichts anderes gab. Schade.

Herr Grillenscheucher und ich seilten uns deshalb dort ab und verbrachten noch eine angenehme Zeit im Casino. Erst spät sind wir ins Bett gegangen, aber zum Glück war die Uhr für uns: sie wurde in dieser Nacht eine Stunde zurück gestellt.

Der Nachtrag vom Wochenende

Ein Wochenende voller sinnloser Versuche. Lauter gescheiterte Pläne. 🙄 Trotzdem war es sehr schön. Wir haben einfach das Beste draus gemacht.

Die guten Dinge von Freitag:

  • Ich habe ein weihnachtliches Feuerzeug geschenkt bekommen, das genau zu meinen weihnachtlichen Teelichthaltern mit den Elchen drauf passt.

  • Da es ja gerade ganz gut läuft mit meiner täglichen Mandarine, habe ich auf dem Wochenmarkt eine ganze Kiste erstanden. Vor allem weil das billiger war als sie einzeln zu kaufen, aber auch weil ich die Kisten so gern mag. Allerdings kriege ich die nie allein aufgegessen bevor sie schlecht werden. Also spende ich mindestens die Hälfte dem Winternotprogramm, bei dem Herr Grillenscheucher einmal pro Woche ehrenamtlich arbeitet. Mandarinen sind nämlich toll für Obdachlose: die kann man in die Tasche stecken und am nächsten Tag noch essen.

  • Obwohl wir überhaupt keine Lust hatten und eigentlich zu müde waren, sind Herr Grillenscheucher und ich tapfer zur Tanzstunde gegangen und haben sehr unkonzentriert, also eher schlecht getanzt. Immerhin waren nur wenige Paare da und wir hatten Platz zum Üben. Der letzte Tanz war wie so oft eine Rumba. Unseren Lieblingstanz haben wir trotz Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten so gut getanzt, dass hinterher jemand extra zu uns kam und uns mit Komplimenten überschüttet hat. So lieb!

Die guten Dinge von Samstag:

  • Herr Grillenscheucher bastelte mir ein Segelschiff aufs Bett.

  • Schon nachmittags wurde das Abendessen vorbereitet, der Adventskranz aufgestellt und der Adventskalender aufgehängt, der immer erst am Tag vor dem ersten Advent beginnt. Wir waren präpariert für unseren Plan, abends zu einem Adventsgottesdienst zu gehen.
  • Die Kirche, auf die wir zu liefen, sah vielversprechend erleuchtet aus, aber leider fand dort eine vollkommen andere Veranstaltung statt. Ich hatte mich in der Kirche geirrt. 😮 Unverrichteter Dinge sind wir also zurück Richtung Heimat gefahren, aber dort dann wenigstens noch über einen Weihnachtsmarkt gelaufen, der dieses Wochenende stattfand. Wir haben uns nur die Stände draußen angesehen, für die man keinen Eintritt bezahlen muss. Ich finde es echt widerwärtig, wenn ich dafür bezahlen soll, dass ich irgendwo shoppen gehen darf. Das ist doch total beknackt. Die Ausbeute war dennoch groß – besonders verliebt bin ich in die Postkarte – und wir hatten ein sehr lustiges Gespräch mit Mutter und Sohn an einem Verkaufsstand.

  • Bonus: Danach sollte es noch einen Glühwein auf dem kleinen, süßen Barmbeker Weihnachtsmarkt geben. Aber dort war es unglaublich voll und laut. Stattdessen sind wir schnell nach Hause gegangen und hatten einen wunderschönen Abend mit ganz viel Kerzenlicht drinnen und draußen.

Die guten Dinge von heute:

  • Gestern waren wir für unsere Verhältnisse echt früh im Bett und ich habe richtig, richtig lange geschlafen. So erholsam! Und dann leuchtete die erste Kerze vom Adventskranz.

  • Ich hatte Herrn Grillenscheucher gebeten, mir ein Programm auf dem Rechner zu installieren, mit dem ich Playlists erstellen kann, die ich dann wiederum mit Anton hören kann. Das gestaltete sich unerwartet schwierig. So schwierig, dass wir die Aktion verschoben haben, denn die Wohnung wollte ja auch noch geputzt werden. Die ist jetzt wieder sauber, juchuh.
  • Eine liebe E-Card zum ersten Advent von S.

Der Nachtrag vom Wochenende

Das war ein schönes Wochenende und Herr Grillenscheucher und ich haben es spontan um einen Tag verlängert. Toll, das durch den Urlaubs-Brückentag einfach so tun zu können! Der Anfang vom Wochenende war allerdings weniger klasse. Ich war so gereizt drauf, dass es mich schon selbst genervt hat. Dabei gab es gar keinen konkreten Grund dafür. Nur das ständige Gefühl, zu wenig Zeit für alles zu haben, was durch das immer frühere Dunkel-Werden gerade extrem verstärkt wird. Am besten begebe ich mich wohl mal auf die Suche nach meiner inneren Ruhe. Wo hat die sich bloß versteckt???

Die guten Dinge von Freitag:

  • Kantinentreffen mit B. und M., zu dem sich etwas später auch noch A. gesellte. Es gab Kinderessen: Spinat mit Kartoffelpüree und Spiegeleiern. Das war lecker. Und dazu haben wir wunderbar geblödelt und gelacht.
  • Pünktlichst ins laaange Wochenende aufgebrochen.
  • Herr Grillenscheucher hatte mich, obwohl ich so gereizt war und so schlecht getanzt hab, noch lieb.

Die guten Dinge von Samstag:

  • Nach langer Zeit haben Herr Grillenscheucher und ich mal wieder das kleine, süße Einkaufszentrum „um die Ecke“ aufgesucht. Ein Glück ist es immer noch klein und süß, obwohl es eine größere Neugestaltung gab. Die haben sie gut hin gekriegt.
  • Diverse benötigte Dinge gefunden und gekauft. Nicht benötigt, aber einfach so lustig, kam ein Kaffeebecher mit, auf dem steht „Ein perfekter Morgen startet mit einem Mord. Oder Kaffee, Kaffee geht auch.“. Ich glaub, den nehme ich mit ins Büro. 😀
  • Es gab Hühnereintopf, für den Herr Grillenscheucher bereits die Brühe vor gekocht hatte. Lecker und perfekt zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Die guten Dinge von Sonntag:

  • Dadurch, dass wir mitten in der Nacht die ausgeliehene Stunde zurück bekommen haben, sind wir tatsächlich zu einer einstelligen Uhrzeit aufgestanden. :-O Und der Tag war so wunderbar lang – hach schön.
  • Herr Grillenscheucher hat seinen neuen Spiegelschrank im Bad angebracht. Ich musste nur ganz wenig assistieren. Richtig schön ist es geworden mit den hellen Möbeln. Leider fehlt noch die Lampe auf dem Spiegelschrank, weil sie einen Akku braucht, den man gesondert kaufen muss. Das hätte IKEA nun wirklich mal deutlicher ansagen können und nicht erst in der Bau-Anleitung. 😡 Besonders stolz bin ich auf meine Idee, als zusätzlichen Stauraum einen Schuhschrank aufzustellen. Der hat genau die schmale Tiefe, die beim Reinkommen nicht stört, und viel Platz für Handtücher und Klopapier-Rollen usw.

  • Noch ein gemeinsamer Abend mit Herrn Grillenscheucher und Gesprächen bis uns die Augen zu fielen.