Herbstanfang

Erstaunlich, wie schnell die Außentemperatur fallen kann. Letzte Woche hat Hamburg noch einen Sommernachschlag mit 30° C und Sonne pur bekommen und am Wochenende kam der Herbst angestürmt. Tagsüber maximal noch die halbe Gradzahl und vorletzte Nacht stieg das Thermometer gerade so eben über 0° C, nämlich auf 3° C. 😮 Da musste doch sofort die Winter-Bettdecke bezogen werden.

Allerhöchste Zeit also, auch die Balkonpflanzen warm einzupacken! Die Chili-Pflanze ist nach drinnen umgezogen. Angeblich ist sie mehrjährig. Ich habe gelesen, dass man sie im Winter einfach rein holen soll. Es wurden keine Bedingungen wie „kühl und hell stellen“ oder „warm und dunkel stellen“ angegeben. Na, dann schaun wir doch mal, ob das gut geht. Außerdem hängen noch ein paar grüne Schoten dran, von denen ich hoffe, dass sie rot werden.

Gestern und heute habe ich also die letzten Einjährigen entsorgt und mich bei der Gelegenheit gleich von zwei Mehrjährigen getrennt, dem Ysop und einem Bodendecker. Beide hatten die Topferde schon vollständig durchwurzelt und ich habe leider keinen Platz, ihnen größere Gefäße anbieten zu können. Selbst auf meinem doch recht großen Balkon ist irgendwann Schluss mit lustig.

Ich habe den Herbstrückschnitt erledigt. Pfingstrose, Minze, Estragon und Oregano fielen ihm zum Opfer. Ja, das muss sein, aber gern mache ich das nicht. Schließlich sah alles noch so schön grün aus.

Auch die Wiesenblumen, an deren ständiges Blühen und Wuchern ich mich inzwischen gewöhnt hatte, mussten weichen. Nein, ich möchte sie nächstes Jahr nicht nochmal auf meinem Balkon haben!

Die Erdbeer-Ableger haben neue Bleiben in zwei Kästen und zwei Töpfen gefunden. Wenn jetzt alle 9 Ableger anwachsen, habe ich nächstes Jahr viel zu viele. 😮 Naja, dann kann ich welche verschenken.

Alle Pflanzen sind nun in den Wintervlies eingepackt und stehen eng aneinander gekuschelt. Wenn es endlich Tannenzweige zu kaufen gibt, wird die Erde damit noch abgedeckt. Mögen sie alle überleben!

Die Kiwi, die dieses Jahr nur ein paar Blätter bekommen hat, aber sonst nicht weiter gewachsen ist, darf nun doch erstmal bleiben. Mal sehen, ob sich da nächstes Frühjahr was tut. Bis dahin hat sie statt der Wiesenblumen Gesellschaft von Narzissen- und Tulpenzwiebeln bekommen. Obwohl mir die Frühlingsblumen fast nie gelingen, kann ich doch nie widerstehen, welche zu kaufen. Da bin ich irgendwie nicht lernfähig. 😳

Die Reihen lichten sich

Es wird eindeutig Herbst. Vor ein paar Tagen habe ich Kastanien gesammelt. Nur so zum Spaß und weil ich die glatte Schale so gern anfasse. Und auf meinem Balkon lichten sich die Reihen meiner einjährigen Pflanzen. Von den vielen Sonnenblumen ist nur noch eine, die kleinste übrig und schickt sich jetzt an zu blühen (der mittlere Topf auf den Fotos). Dafür ist eine Bauernchrysantheme eingezogen (der linke Topf auf den Fotos) und zeigt zaghaft die ersten Blüten.

Ein Teil der verblühten Sonnenblumen-Blüten lagert derweil drinnen und trocknet vor sich hin, damit ich dann irgendwann die Kerne raus puhlen kann, um sie nächstes Jahr wieder aus zu sähen. Sieht nach viel Ernte aus.

Die Gewürztagetes blühen zum Glück weiterhin als gäbe es kein Morgen. Dieses Jahr habe ich endlich daran gedacht, die Samen aus den verblühten Blüten zu sammeln, damit es nächstes Jahr welche aus eigener „Zucht“ gibt. 🙂 Das geht super leicht, wenn man wartet bis die Blüte fast getrocknet ist. Dann streckt sie einem schon von selbst die Saat entgegen, die ein bisschen an Mini-Mini-Mikadostäbe erinnert.

Dagegen sind die Wicken dieses Jahr sehr geizig mit ihren Schoten, in denen sich die Saat verbirgt. Lediglich ein ganz paar habe ich bislang einsammeln können. 🙁

Auch das Bohnenkraut blüht unermüdlich und erleuchtet mir die trüben Tage. Ich finde jedenfalls, dass die Blüten irgendwie leuchten.

Seit ich die meisten Disteln aus den Wiesenblumen entfernt habe, machen die sich viel besser und es kommen mehr unterschiedliche Blumen zur Blüte. Dennoch: nie wieder eine Wiesenblumen-Mischung!

Dieses Wochenende ist endlich, endlich die erste Chili-Schote rot geworden. Juchuh! Ich hatte schon überlegt, ob diese Sorte vielleicht einfach gar nicht rot wird. Was natürlich Quatsch ist – alle Chilis werden rot. Geduld ist nur nicht so wirklich meine Stärke. Aber jetzt geht es richtig ab bei den Chilis. Schon die zweite Schote schickt sich an, rot zu werden.

Meine Erdbeer-Ableger sind inzwischen angewachsen und konnten von der Mutterpflanze getrennt werden. Nun muss ich sie noch in frische Erde setzen und dann bleibt zu hoffen, dass sie den Winter überstehen. Immerhin gab es letzte Woche bei Aldi Winterschutzfolie – sie werden es so warm wie möglich bekommen.

Das ist die aktuelle Lage auf meinem Balkon und ich bin sehr zufrieden damit. Wenn man mal vom Wicken-Geiz absieht. Allmählich habe ich auch Bilder im Kopf für die Bepflanzung im nächsten Jahr und einen Notizzettel für meine Ideen. Schön, dass auf einem Balkon so viel Platz für Veränderung ist!

Sonnenblumen-Parade, Wiesenblumen-Gestrüpp und Erdbeer-Ableger

Den heutigen Nachmittag habe ich unter meist angenehm bedecktem Himmel auf dem Balkon verbracht. Meine Sonnenblumen öffnen langsam ihre Blüten und stehen wie bei einer Parade stramm. Schön sieht das aus:

Nicht schön allerdings sehen die Wiesenblumen aus. Ein einziges Gestrüpp ist das geworden! Merke zweierlei: 1. Wiesenblumen gehören auf Wiesen! Und 2. Kaufe nie wieder eine Saatmischung, in der Distelsaat enthalten ist.

In dem Kasten habe ich versucht, einigermaßen aufzuräumen. Disteln sind auch an den Stängeln ein bisschen pieksig, was ich total eklig finde. 😡 Jetzt sieht es ein wenig schöner aus. Der Rest vom Gestrüpp durfte nur wegen der noch vorhandenen Blüten stehen bleiben, weil die Hummeln und die Bienen sie lieben.

Ich habe den vom vielen Regen und Wind platten Salat aus seinem Kasten entsorgt. Sehr praktisch, dass der Salat jetzt das Zeitliche gesegnet hat. Ich brauchte nämlich dringend ein Behältnis, um Erdbeer-Ableger einzupflanzen. So konnte ich das auch gleich erledigen.

Nun hoffe ich, dass die Ableger schnell anwachsen, damit ich sie vor dem Winter nochmal in frische Erde setzen kann. Ich habe nämlich aus einem meiner neuen Balkonbücher gelernt, dass man das so machen soll. Außerdem habe ich dort gelernt, dass Erdbeeren maximal 3 Jahre lang viele Früchte tragen, was erklären würde, warum meine zwar immer noch viele Blüten, aber kaum Früchte erzeugen. Meine Pflanzen sind mindestens 5 Jahre alt und also ist es höchste Zeit, neue Erdbeeren zu kultivieren.

Ackern auf dem Balkon

Drei Tage habe ich nun auf meinem Balkon geackert im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt spüre ich quasi jeden Muskel vom Schleppen der Kübel und Kästen, vom Bücken und Heben und vom Mischen der Erde. Aber ich bin glücklich und zufrieden und wirklich stolz, dass ich alles geschafft habe. Gestern Nachmittag sah es noch nicht danach aus. Ein einziges Chaos auf meinem Balkon:

Es war super, dass das Wetter so toll mitgespielt hat. Sonnenschein pur und kein Regen in Sicht. So konnte ich abends das Chaos einfach stehen lassen und musste nicht befürchten, dass ein Regenguss den offenen Sack Erde in Klackermatsch verwandelt. Lediglich der Wind war einigermaßen nervig und versuchte dauernd, mir die Erde von der Schaufel zu pusten. Ich habe gewonnen. 😉

Heute am späten Nachmittag war es dann endlich soweit: alle Saat war verbraucht, die Mehrjährigen hatten frische Erde und neuen Dünger und einige davon habe ich umgetopft, auch die Zimmerpflanzen hatten frische Erde und neuen Dünger, alles auf dem Balkon war geputzt – sogar die Fenster.

 

Die Erdbeeren tragen ganz viele Früchte. Wenn sie doch nur endlich rot werden würden! Die Kiwi hat angefangen auszutreiben und die Pfingstrose trägt fette Knospen.

Für die Lichtkeimer, die bei dem Wind weg geweht worden wären, hatte ich dieses Jahr eine geniale Idee. Ich habe die leeren Tüten der Kokoserde auseinander geschnitten, die Töpfe und Kästen damit bedeckt und die Plastikfolie mit Wäscheklammern und Steinen befestigt. Müsste doch eigentlich ähnlich wie im Gewächshaus sein.

Gegen den Anmarsch der Wespen hatten Herr Grillenscheucher und ich bereits im Winter diverse Varianten überlegt. Eigentlich sagt man ja, dass Wespen nicht nochmal ein Nest an derselben Stelle bauen. Das kann ich nicht bestätigen. Wieder versuchten sie, ihr Nest direkt neben meiner Balkontür unter die Dachabdeckung zu bauen. Als erstes stopfte Herr Grillenscheucher Stahl-Putzschwämme in die Lücken zwischen Holzwand und Abdeckung:

Das trug schon zu einiger Irritation bei den Wespen bei, aber sie fanden trotzdem einen Weg dran vorbei. Im Internet wird oft empfohlen, alles lückenlos mit Bauschaum dicht zu machen. Das finde ich schwierig – wer weiß, wozu die Lücken beim Bauen gelassen wurden? Außerdem kriegt man Bauschaum da nicht wieder so ohne weiteres raus, die Schwämme schon. Dann habe ich gelesen, dass Wespen den Geruch von Lavendel nicht mögen. Ha, damit kann ich dienen! Ich habe Küchenpapier mit ein wenig Lavendelöl beträufelt und es vor den Eingang zum entstehenden Nestes gehängt.

Hui, da wurden die Wespenaugen aber groß. Das fanden sie so richtig eklig. Und endlich bin ich sie los. Also, sie dürfen ja gern kommen und hier und da rumknabbern, aber ein Nest möchte ich nicht nochmal auf meinem Balkon haben.

Es grünt so grün

Ich komme momentan zwar kaum dazu, mich um meine Balkonpflanzen zu kümmern, aber das scheint sie nicht weiter zu stören. Alle sprießen fröhlich in den verschiedensten Grüntönen von sich hin. Der Rückschnitt hat sich gelohnt! 🙂

Herr Grillenscheucher hat mir einen Lorbeer und einen Rosmarin eingetopft, weil die beiden letztjährigen bei ihm im Winterquartier leider eingegangen sind.

Die Pfingstrose ist seit dem letzten Fototermin kräftig gewachsen und hat 5 Knospen.

Die Erdbeeren zeigen die ersten unschuldig weißen Blüten.

Und ich freue mich ganz besonders darüber, dass die Bäume hinter dem Haus schon wieder dicht belaubt sind und mir diesen wunderbaren Blick ins Grüne bescheren. Das ist fast als gäbe es keine Nachbarn. 😉