Das Fest der Liebe

So heißt es doch immer: Weihnachten sei das Fest der Liebe. Wie in jedem Jahr rollt es nun eilig auf uns zu – nur noch 4 Tage ab jetzt. Jeden Tag wird im Radio runter gezählt und die Moderatoren berichten, ob und wie viele Geschenke sie bereits besorgt haben. Die Werbung macht einen ganz wuschig mit all ihren Geschenk-Vorschlägen. Gleichzeitig ist es aber angeblich so, dass die Geschenke ja „nur“ ein Dankeschön, ein Ich-hab-Dich-lieb, eine ganz kleine Wertschätzung sein sollen. Wenn ich all den Trubel darum betrachte, kann ich an das „nur“ irgendwie nicht glauben.

In meinen Familien haben wir uns darauf verständigt, auf die Schenkerei zu verzichten. Schließlich gibt es keine kleinen Kinder, denen man das meiner Meinung nach schlecht antun kann. Es ist also toll, dass ich nicht mehr in diesen Geschenke-Stress gerate. Hilfe, wem schenke ich was? Hab ich jetzt alle bedacht? Sind die Geschenke auch einigermaßen ausgewogen?

Aber natürlich hat auch so ein Entschluss zwei Seiten. Ich kann die Aufregung um mich rum über die Geschenke-Fragen nicht teilen. Ich habe nichts zu verpacken. Meine Vorfreude hält sich in arg kleinen Grenzen. Und das Schlimmste: Ich kann nicht gespannt sein auf die Augen, die die Beschenkten hoffentlich machen. Das fand ich immer viel toller als selbst beschenkt zu werden. Allerdings funktionierte genau dies nicht mehr in den Jahren bevor wir die Geschenke aufgaben. Denn es gab von jedem Wunschzettel, die akribisch abgearbeitet wurden, so dass für Überraschungen kein Platz blieb. Damit haben wir uns den Zauber selbst kaputt gemacht und insofern bin ich weiter froh, dass wir auf die Geschenke verzichten.

Die guten Dinge aus meiner Woche vom 13. bis 19. Dezember 2018:

  • Richtig fit war ich zwar noch nicht, aber ich hatte auch keine Lust mehr, krank zu sein. Also habe ich mich letzten Donnerstag wieder ins Büro begeben, wo ich direkt einen Workshop gerettet habe, für den nichts, aber auch gar nichts vorbereitet war.
  • Allmählich werde ich wirklich wieder gesund und das fühlt sich sehr gut an.
  • Drei Kerzen auf dem Adventskranz durften angezündet werden.

  • Endlich haben Herr Grillenscheucher und ich es geschafft, zum Optiker zu gehen und ein Brillengestell für die Arbeitsplatzbrille aussuchen, die ich bekommen soll. Ich bekam eine sehr nette, kompetente Hilfe von der Optikerin, obwohl ich einigermaßen unleidlich war. Alle Gestelle, die ich mir eingebildet hatte, befand sie nämlich als zu klein für diese Art Brille. 😡 Letztlich konnte ich mich mit einem von ihr vorgeschlagenen anfreunden; vor allem weil es ganz leicht war und perfekt auf meine Nase passte. Ich bin gespannt, wie ich mich damit fühlen werde.
  • Beim Schlachter unseres Vertrauens haben wir Rotwild-Beinscheiben gekauft und Herr Grillenscheucher hat daraus ein sehr leckeres Essen gezaubert.
  • In einer Projektsitzung konnte ich Wissen aus längst vergangenen Projekten beisteuern. Immer wieder erstaunlich, was sich in all den Jahren in meinem Köpfchen festgesetzt hat. 🙂
  • Auf dem Wochenmarkt war es eisig kalt und es war so schön, im warmen Zuhause wieder aufzutauen.
  • Apropos kalt: Hier in Hamburg gab es am Sonntag den ersten Schnee dieses Winters. Eine sehr dünne Puderzucker-Schicht legte sich auf die Stadt. Das hat schon sehr was von einem Zauber, wie S. mir so schön schrieb. Noch mehr natürlich, wenn er am nächsten Morgen vorbei ist und ich rutschfrei ins Büro komme. 😉

  • Drei Aldi-Märkte haben wir abgeklappert, um meinen Lieblingsquark zu kaufen, bis wir fündig wurden. Juchuh.
  • Ein Anruf von N., über den ich mich sehr gefreut habe.
  • Fast hätten Herr Grillenscheucher und ich uns über das Wann der Essensvorbereitung für Heiligabend gestritten, aber wir haben es geschafft, stattdessen eine Lösung zu finden.
  • Das plötzliche Gefühl von Glück und Dankbarkeit für mein Leben.
  • In einem meiner Projekte habe ich zumindest vorerst wenig zu tun, worüber ich sehr froh bin, denn der zugehörige Projektleiter ist sehr fordernd.
  • Mein toller Adventskalender berichtete an einem Tag von der Aktion „Unbezahlbar“ von Johannes Volkmann. In verschiedenen Städten wurden Tische auf einen Marktplatz gestellt, auf denen mit Papier umwickelte Teller standen. Die Passanten konnten auf dieses Papier das schreiben, was für sie persönlich unbezahlbar ist. Spannend finde ich das.
  • Ich hatte einen Tag mit „einem Lauf“. Gestern klappte irgendwie alles und nicht nur die Tür. Wunderbar!
  • Im Januar bekomme ich eine Schulung in einer Projektmethode, mit der ich in einem Projekt arbeiten soll, und zwei der drei Termine lagen auf Freitagen. Och nö! Aber weil ich klar formuliert habe, wann ich freitags spätestens die Firma verlassen muss, darf ich nun an der Schulung teilnehmen, die an einem anderen Wochentag stattfindet. Manchmal muss man eben die Klappe aufmachen…
  • Die Kantine kredenzte ihren super leckeren Tafelspitz mit Meerrettichsoße. Sie haben echt ihre Glanzstunden.
  • Endlich mal wieder ein gutes, vertrauensvolles Gespräch mit A., was dringend nötig war.
  • In fast letzter Sekunde bekam ich für Freitag noch einen Urlaubstag genehmigt. Deshalb habe ich morgen meinen letzten Arbeitstag in diesem Jahr. Wow, was für ein Gefühl!
  • Auf meinen Wegen nach Hause hatte ich nun wieder Musik auf den Ohren und zwar meine persönliche Weihnachtsplatte: „Misty Paradise“ von Hanne Boel. Eigentlich ist das gar keine Weihnachtsmusik und ich weiß auch nicht so genau, warum ich beim Hören immer an Weihnachten denke. Vielleicht weil ich die Platte mal zu Weihnachten bekommen habe, aber das gilt schließlich auch für diverse andere. Egal, ein Lied daraus:

Die letzten Auszeit-Tage

Ich merke, dass mich der Herbst mit seinem schwindenden Licht, dem Regen und den deutlich kälter gewordenen Temperaturen gerade ziemlich runter zieht. Noch dazu geht für mich der Alltagstrott wieder los und die Wecker lärmen zu nachtschlafener Zeit. Also ist es wohl eine gute Idee, mich mit der Konzentration auf die guten Dinge in meinem Leben aufzumuntern. Allerdings gibt es sie ab jetzt hier nicht wieder täglich, sondern als Sammelsurium aus einer Woche, damit ich auch noch dazu komme, mal über was anderes zu schreiben.

Los geht’s von Donnerstag bis Mittwoch – Montag bis Sonntag wäre doch irgendwie zu langweilig 😉 – die Woche vom 27. September bis zum 3. Oktober:

  • Es gab noch einen letzten Auszeit-Ausflug. Herr Grillenscheucher und ich haben zusammen mit seinen Eltern das verschlafene Buxtehude beguckt und das Wetter war brav trocken.
  • Ich habe Heidepflanzen auf dem Wochenmarkt gekauft und dabei ein neues Wort gelernt: Rudelpflanzen. 😉
  • Die Pflanzen habe ich umgehend eingetopft, während Herr Grillenscheucher so lieb war und meine Balkonmöbel in den Keller verfrachtete. Mein Balkon ist auf den Winter vorbereitet.
  • Obwohl ich überhaupt keine Lust dazu hatte, war es richtig schön beim Tanzen. Wir haben eine Figur im langsamen Walzer gelernt, die wir eigentlich kannten, aber komplett verdrängt hatten. Dabei ist es eine so eine nette, kleine Figur.
  • Herr Grillenscheucher sind nun 19 Jahre zusammen und zum Glück ist der Tag für uns keine heilige Kuh. Wir konnten entspannt erst einen Tag später gemeinsam darauf anstoßen.
  • Der Feiertag mitten in der Woche.
  • Ein nieselverregneter Tag, aber als ich mich zur Post und zum Einkaufen begab, war es trocken von oben. Das war sehr rücksichtsvoll vom Wetter.
  • Herr Grillenscheucher und ich haben mit Geschenken viel Freude verbreitet.
  • Ich habe meine Schuhsammlung um je ein Paar in blau und in grau erweitert. Genau genommen habe ich die beiden alten Schuhpaare damit ersetzt, denn die sind schon völlig ausgelatscht. Dann darf das ja auch mal sein.
  • Herr Grillenscheucher hat ganz viele tolle Rezeptideen für den Herbst (auch wenn ich lieber leugnen würde, dass es Herbst ist).
  • Ich bin zutiefst dankbar, dass ich 2 Monate lang Urlaub hatte. Wunderschöne Ausflüge durfte ich ganz entspannt erleben. Den jährlichen Herbstputz habe ich bewältigt. Meine Wohnung und meinen Balkon habe ich ausgiebig genossen. Das Wetter war die meiste Zeit sehr, sehr fein. Es ist ein großes Glück, dass ich das machen darf!
  • Vorhin gab es einen wunderschönen Abendhimmel:

  • Es war eine gute Idee, die guten Dinge aufzuschreiben. Jetzt habe ich doch glatt viel bessere Laune. 🙂

Verborgene Orte

Von unserem Besuch im Kloster hetzten Herr Grillenscheucher und ich zur nächsten Führung im Rahmen des Denkmal-Tages, die wir gern sehen wollten. Es ging in die HFBK, die Hochschule für bildende Künste, die zwar in einem anderem Stadtteil, aber zum Glück nur zwei U-Bahn-Stationen entfernt liegt. Gerade rechtzeitig haben wir es zur Führung mit dem spannenden Titel „Verborgene Orte“ geschafft.

Hinter dem Eingang in der Treppenhalle warteten schon viele, viele Menschen. Entsprechend anstrengend wurde die Führung, denn es war nicht so einfach, dem Vortragenden zu lauschen – viele Menschen, viele Geräusche. Aber die Geschichten, die ich verstanden habe, waren sehr spannend.

Die Treppen- oder Eingangshalle ist an und für sich schon unglaublich eindrucksvoll:

Zuerst gingen wir um das Gebäude rum und außen gibt es diverse Bildhauer-Arbeiten zu bestaunen.

Die Schule wurde im 2. Weltkrieg zu großen Teilen zerstört und beim Wiederaufbau des linken Flügels entstand die heute sogenannte „Laterne“. Abends wenn die Lichter im obersten Stock an sind, sieht der Teil tatsächlich wie eine Laterne aus. Das kann ich bestätigen, denn ich habe früher mal schräg gegenüber gewohnt.

Der Vortragende erzählte, dass es früher auf einem Gebäude zwei Gewächshäuser gab – ein Kalt- und ein Warmhaus. Dort konnten die Schüler versuchen, die Pflanzen naturgetreu nach zu malen. Schade, dass diese Gewächshäuser für Verwaltungsräume weichen mussten!

Im Hof gab es früher Stallungen für größere Tiere wie Pferde oder Esel. Die Schule hatte sogar eine Vereinbarung mit Hagenbecks Tierpark, so dass sie von dort auch andere Tiere ausleihen konnten. (Ich hoffe, sie haben es nicht mit Raubkatzen versucht, fürchte aber das Gegenteil.) Und es gab diverse Käfige für kleinere Tiere wie Vögel und Affen. Alles Anschauungsmaterial für die Schüler. Irre!

Heute ist von all dem kaum noch eine Andeutung zu erkennen.

Anschließend gingen wir durch diverse Flure des Gebäudes und uns wurden die Stellen gezeigt, an denen bei Renovierungsarbeiten irgendwann mal Wandbilder gefunden wurden, die aber inzwischen längst wieder mit weißer Farbe überstrichen wurden. Das waren wohl die „verborgenen Orte“ der Führung. Wandbilder anzufertigen gehörte und gehört zur dortigen Ausbildung. Und wenn die Wand voll ist, muss man sie eben überstreichen und für neue Experimente zur Verfügung stellen. Das finde ich ganz logisch.

In einem Raum sahen wir ein riesiges Bild – dieses Mal nicht an der Wand, sondern im Rahmen -, das man wiederum bei Renovierungsarbeiten hinter einem Schrank gefunden hatte. Mensch, der Schrank muss aber riesig gewesen sein!

Zum Schluss durften wir uns noch die grandiose Aula mit ihrem Wandbildzyklus „Die ewige Welle“ ansehen. Da blieb mir schon mal kurz der Atem stehen beim Anblick dieser wunderbaren Farbigkeit und Schönheit. Der Eingang zur Aula ist dagegen fast unscheinbar, aber dann geht’s ab.

Wunderschön ist auch das Drumherum. Die Decke, die Fenster, der Fußboden und die Heizungsverkleidung. Ich kam aus dem Staunen gar nicht raus.

Das waren wieder spannende Denkmal-Tage für mich und ich bin so dankbar, dass es immer so viele Menschen gibt, die einem „ihre“ Bauten zeigen und ihre eigenen Geschichten dazu erzählen.

Sonnenbrand-Alarm

Heute gab es hier Sonne satt und der Deutsche Wetterdienst hat doch tatsächlich vor Sonnenbrand gewarnt. 😮 Dabei ist es immer noch eisig kalt draußen. Klar, die Sonne hat schon ganz schön viel Kraft und die Luft ist super klar. Unsere winterblasse Haut muss sich erst wieder an Sonne gewöhnen. Aber trotzdem: Wer hält es länger als nötig freiwillig in der Kälte aus? Ich jedenfalls nicht.

  • In der Mittagspause habe ich kurz ein paar Sonnenstrahlen eingefangen – wegen Kälte ohne Sonnenbrandgefahr. 😎
  • Ein turbulenter Tag im Büro voller erkältungsbedingter Planänderungen. Ich war so dankbar für all die Kollegen, die ihre Viren zu Hause pflegen! Braucht echt kein Mensch, dass wir uns alle immer wieder gegenseitig anstecken.
  • Der wunderschöne Sonnenuntergang, der in einen klaren Abendhimmel mit ganz schmaler Mondsichel überging.

Novemberregen

Ihgitt, war das heute eklig nass und kalt da draußen! Ich war so froh, dass ich in einem warmen Büro arbeiten darf, und auch darüber, dass ich einen weitgehend netten, friedlichen Job habe. Klar gibt es dort immer wieder was, was ich nicht witzig finde, und dann ist es auch wichtig, sich darüber ärgern zu dürfen. Aber im Vergleich z.B. zu Kindern, die irgendwo auf der Welt in irgendwelchen Gruben schürfen müssen, habe ich es definitiv luxuriös. Ab und zu sollte man sich das vor Augen halten, finde ich.

  • Dankbarkeit für meinen Job und mein warmes Büro, in dem ich auch wieder eine Mandarine gegessen habe. 😉 Ich liebe es, wie danach der Raum duftet.
  • A. und ich haben zur selben Zeit Feierabend gemacht und sind zusammen zur U-Bahn gegangen. Das war gut – wir haben ein bisschen geredet und konnten das Fremdeln der letzten Woche wieder aufgeben.
  • Ein ziemlich verstörter Anruf auf meinem Anrufbeantworter und mit meinem Rückruf konnte ich ein bisschen helfen.