Frohes neues Jahr voller sonniger Gedanken wünsche ich allen, die hier lesen! Mögen Wünsche und Träume in Erfüllung gehen, aber auch ein paar für die kommenden Jahre übrig bleiben. Wäre schließlich auch blöd, wenn man von nichts mehr träumen kann, gell.

Dieses Mal bin ich heil und unbeschadet in das neue Jahr gekommen und ich bin sehr froh darüber. Ich bewege mich momentan allerdings auch sehr vorsichtig und möglichst nicht im Dunkeln. Der Schreck über den Unfall sitzt offenbar noch ziemlich tief. Aber abgesehen von dieser Unsicherheit war es ein sehr schönes Silvesterwochenende. 🙂
Die guten Dinge von Freitag:
- Es war zwar kalt, aber trocken und sogar ein bisschen sonnig. Mein Jasmin leuchtete so wunderschön:

- Unser Käsehändler auf dem Wochenmarkt kennt uns inzwischen so gut, dass er schon vormittags, wo er auf einem anderen Markt verkauft, weiß, was wir nachmittags kaufen werden. Oh, wir haben so gelacht! 😀
- Herr Grillenscheucher hat eine sehr leckere Entenbrust mit Tomaten und Feldsalat gezaubert.
Die guten Dinge von Samstag:
- Trotz des grauen Nieselregens haben Herr Grillenscheucher und ich einen kurzen Spaziergang um den Block gemacht. Frische Luft soll ja gesund sein und sie tat auch tatsächlich gut.
- In meinem Adventskalender war ein so wunderbarer Text, über den ich gelacht und gestaunt habe. Das Internet hat mir verraten, dass die TAZ 2016 ihre Leser aufgefordert hat, eine Weihnachtsansprache zu schreiben, und die folgende von Michael Ritz haben sie dann gedruckt. In meinem Kalender waren die Jahreszahlen natürlich aktualisiert und ich habe sie hier auch angepasst.
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Angst essen Seele auf, das können Sie mir glauben. Sie haben nur eine Seele, nehmen Sie Rücksicht darauf, fürchten Sie sich nicht so viel, so schlimm ist es gar nicht. Trinken Sie mehr klares Wasser. Atmen Sie bewusst, wenigstens ab und zu. Lesen Sie nicht nur Romane über Gerichtsmedizinerinnen und Serienmörder. Lesen Sie ab und zu Weltliteratur, es lohnt sich. Fangen Sie an mit John Steinbeck ‚Von Männern und Menschen‘. Interessieren Sie sich mehr für Kunst, es muss ja nicht gleich Beuys sein. Finden Sie heraus, wann der Siebenjährige Krieg stattgefunden hat, und merken Sie sich das, Sie werden sich besser fühlen. Versuchen Sie nicht herauszufinden, wer wann wo warum gegen wen gekämpft hat. Verbringen Sie mal einen Tag, ohne auf einen Bildschirm zu blicken. Finden Sie heraus, wer Ihr Bundestagsabgeordneter oder Ihre Bundestagsabgeordnete ist. Googeln Sie ihn oder sie mal ausführlich. Schenken Sie morgen Vormittag den ersten fünf Menschen, denen Sie begegnen, für ein paar Sekunden Ihre volle Aufmerksamkeit. Verstehen Sie das Wunder, dass Sie mit ihnen gleichzeitig auf diesem Planeten leben und mit einem Affenzahn, durch das Weltall sausen. Und auch gerne Pommes mit Mayo essen. Essen Sie jeden Tag einen Apfel. Mögen Sie unser Grundgesetz, es ist besser als sein Ruf, ein fabelhaftes Teil. Lesen Sie mal drin rum, besonders im vorderen Teil. Sprechen Sie mal mit Ihren Geschwistern darüber, was Ihnen Ihre Mutter in der Kindheit für Essen gekocht hat. Umarmen Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin sofort, wenn Sie ihn oder sie das nächste mal sehen. Wenn er oder sie sich dagegen wehrt, haben Sie ein Problem, das gelöst werden muss. Die Lösung liegt bei Ihnen. Fassen Sie mal das Verkehrsschild an, das Ihrer Wohnung am nächsten steht und stellen sich den Menschen vor, der es dort montiert hat. Nehmen Sie Fußball nicht so ernst. Bleiben Sie dran an der Weltliteratur: Stefan Zweig, ‚Schachnovelle‘. Lachen Sie sich mal im Spiegel an. Verbringen Sie noch einen Tag ohne auf einen Bildschirm zu blicken. Besuchen Sie mal einen Soldatenfriedhof, es ist nicht weit. Machen Sie regelmäßig Spaziergänge an einem fließenden Gewässer. Seien Sie nicht so oft zornig, Sie sind ja nicht mehr vier Jahre alt. Machen Sie öfter mal mit. Fragen Sie nicht wobei, das wissen Sie doch. Geben Sie sich mal das Klarinettenkonzert von Mozart, das aus ‚Jenseits von Afrika‘, Sie wissen schon. Gehen Sie jetzt richtig los auf die Weltliteratur: Mark Twain ‚Huckleberry Finn‘ am besten die Ausgabe mit den Illustrationen von Walter Trier. Glauben sie nicht alles, wovon Sie überzeugt sind. Folgen Sie nicht jedem Ratschlag. Aber auch nicht keinem. Sie sind doch erwachsen. Fragen Sie nicht, was 2016 Ihnen gebracht hat, sondern fragen Sie sich, was Sie 2016 2017 gebracht haben. Ziehen Sie aus der Antwort Ihre Schlüsse für 2017 2018. Na los. Sie schaffen das. Beste Wünsche für ein Hammer 2017 2018, Ihr Mitbürger Michael“
Der Text ist von Michael Ritz aus Berlin.
- Herr Grillenscheucher zauberte noch so ein leckeres Essen: Hirsch-Geschnetzeltes mit Pilzen. Und wir hatten einen schönen, kerzenbeschienenen Abend zusammen.
Die guten Dinge von Sonntag, Silvester:
- Das war ein sehr fauler Tag. Draußen regnete es mal mehr, mal weniger heftig und die Böller und Raketen lärmten schon nachmittags. Gut, dass wir nicht raus mussten.
- Herr Grillenscheucher hat einen kleinen Brief mit Wünschen für das neue Jahr an unsere Patentochter geschrieben. Ein Glück, dass er so gut Englisch kann!
- Die letzten Sekunden vor Mitternacht gemeinsam runter zählen und dann mit Freixenet aufs neue Jahr anstoßen. Meine Güte, ist da viel Blubber drin! Da kann das neue Jahr eigentlich nur lustig werden. 😉 Auf dem Balkon im Nieselregen haben wir viele Wunderkerzen abgebrannt und das Feuerwerk um uns rum bestaunt.

- Bonus, sogar ein nötiger: Nachdem unser traditionelles Silvesteressen, nämlich Miesmuscheln, nicht so toll war, weil die Muscheln an Frische doch sehr zu wünschen übrig ließen, gab es nach dem Rutsch ins neue Jahr noch eine super leckere Gulaschsuppe. Die tat richtig gut.
Die guten Dinge von heute, Neujahr:
- In den Nachrichten von den vielen Unfällen, die es mit den Böllern und Raketen letzte Nacht gab, gehört und mal wieder sehr dankbar dafür gewesen, dass Herr Grillenscheucher darauf genauso wenig steht wie ich. So können wir leise zischelnde Wunderkerzen anzünden und sind beide vollauf zufrieden damit. (Vielleicht würde es ein bisschen helfen, wenn die Nachrichten von heute an Silvester 2018 wiederholt werden würden.)
- Aufräumen und Putzen war angesagt. Meine Güte, machen Muscheln viel Dreck. 😮 Aber dank der Hilfe von Herrn Grillenscheucher war der schnell Geschichte.
- Ich freue mich, dass 2017 hinter mir liegt. Für mich war es ein schwieriges Jahr. Aber nun: neues Jahr, neues Glück. Meine Wünsche für 2018 hat die IKEA-Family-Zeitung so schön formuliert, dass ich sie mir aufgehängt hab:
