N. ist eine der entzückenden MItpatientinnen, die Herr Grillenscheucher und ich bei den 3 Eichen kennengelernt haben. Sie war wegen einer Problemschwangerschaft dort im Krankenhaus und es war klar, dass es eine Frühgeburt werden würde. Das ist ja nun heutzutage nicht unbedingt so ein Drama. In diesem Fall aber schon.
Die Ärzte waren nämlich der Meinung, dass die Überlebenschancen des Kindes eher gegen Null gehen würden. Sie insistierten, dass N. und der Kindesvater über eine – in dem Fall sehr späte – Abtreibung nachdenken sollten. 😮 Die beiden trugen ihr Los extrem tapfer, ehrlich und offen.
Dann gab es doch noch eine weitere Untersuchung, die erst in einer bestimmten Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann. Ergebnis: der dafür zuständige Arzt befand, dass kaum ein Problem existiert. Infolgedessen war auch bis dahin gar keine Entscheidung über Abtreibung oder nicht zu treffen gewesen. Warum wurde bloß diese Untersuchung zuerst abgewartet? Da ist man doch nur noch fassungslos, oder?
Inzwischen ist N.s Kind geboren und wächst auf der Frühchen-Station stetig vor sich hin. Herr Grillenscheucher und ich bekommen viele Fotos über die Entwicklung per WhatsApp und freuen uns super mit den Eltern mit.
Tja, ein kleines Detail hat.Frau Grillenscheucher noch ausgelassen: Vor dieser Untersuchung wurden N. und ihr Mann gedrängt, die Einverständniserklärung zur Abtreibung zu unterschreiben. Den psychischen Stress kann ich kaum ermessen – der Kleine ist für beide ein Wunschkind.
Letztlich haben sie unterschrieben. Zitat N. : „Das kann man dem armen Wurm doch nicht zumuten“
Und dann kam die Untersuchung. Kommando zurück, alles gut. Und außerdem kann man ja jetzt aus ethischen Gründen eh nichts mehr machen.
Keine Entschuldigung. Nichts.
Haben die eigentlich alle ein Rad ab?
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