Herbstbalkon

Heute mal ein erfreulicheres Thema, nämlich mein verpackter Herbstbalkon.

Herr Grillenscheucher hat alle meine Töpfe mit den mehrjährigen Pflanzen liebevoll in die Schutzfolie gewickelt. Und das waren dieses Jahr echt viele, vor allem viele kleine.

Meine große Kiste für die leeren Töpfe und Kästen und bleibt diesen Winter im Keller. Dafür müssen ein paar Einjährige auf dem Balkon verharren. Unperfekt ist auch mal gut.

Wunderschön finde ich, dass die Tagetes, die sich selbst ausgesät hat, immer noch blüht. Lichtblicke…

Am sonnigen Donnerstag letzte Woche haben wir einen Gutschein von meinen lieben Kollegen gegen Tannenzweige eingelöst und die Töpfe damit bedeckt. Ich bin guter Hoffnung, dass meine Pflanzen nun gut auf den Winter vorbereitet sind.

Balkon-Experimente

Dieses Jahr habe ich ein paar Experimente auf meinem Balkon gewagt. Einerseits aus purer Neugierde, andrerseits weil ich es mir hübsch vorgestellt habe. Die Neugierde ist befriedigt. Die Sache mit dem „hübsch“ eher unzureichend erfüllt. Hmpf.

In den großen Kasten mit der Kiwi habe ich Kornblumen ausgesät. Das ließ sich erstmal gut an, aber Sturm und Regen und hinterher wieder glühende Hitze mögen sie gar nicht. Entsprechend wurde meine grüne Kornblumen-Oase sehr schnell zu nichts als Gestrüpp, in dem sich besonders die Wespen wohl fühlten. Das war nicht die tollste Idee.

In einem sehr großen Balkonkasten habe ich Kamille gesät. Das war eine echt spannende Erfahrung. In ihren Anfangszeiten sah sie einfach nur toll aus mit dem lichten Grün. Direkt danach siedelten sich jede Menge schwarze Blattläuse auf dem tollen Grün an. Folglich sah ich meine Kamille schon vernichtet, aber da habe ich nicht mit ihr und dem Marienkäfer gerechnet. Ein einziger Marienkäfer fraß sich durch die Läuse und ich glaube, den Rest hat die Kamille den Läusen gegeben. Jedenfalls waren in kürzester Zeit keine mehr zu sehen. 🙂

Nach der Blüte sah die Kamille relativ schnell relativ oll aus. Sie ist ähnlich wie die Kornblume nur eine kurze Augenweide.

Die Kamille sät sich selbst aus und zwar sehr effektiv. Angeblich ist die Neu-Aussaat auch winterhart. Ich würde sie eher für einen Garten als für einen Balkon empfehlen. Dennoch werde ich versuchen, einen kleinen Topf, in den sie sich ausgesät hat, über den Winter zu retten.

Erstmals habe ich auch Erbsen ausgesät. Für mich benahmen sie sich wie jede einjährige Kletterpflanze: zuerst sehr hübsch grün und mit fortschreitender Zeit verwelkte das untere Grün quasi beim Zugucken.

Die Erbsen mussten sehr schnell geerntet werden, denn je länger sie dort hingen umso bitterer wurden sie. Das ist durchaus mal nett, aber irgendwie nichts, was mir für meinen Balkon jedes Jahr vorschwebt.

 

Neue Experimente stehen aber bereits im Raum bzw. sogar schon auf dem Balkon: Hopfen und Brombeere. Die Brombeere habe ich ja bereits erworben. Sie soll an den Platz, an dem dieses Jahr die Erbsen standen. Der Hopfen soll die Kiwi ersetzen. Wobei ich diesbezüglich inzwischen wieder unentschlossen bin, denn die Kiwi hat sich in diesem Jahr echt gemausert und sieht jetzt sehr schön und kräftig aus. Vielleicht braucht sie noch mehr Geduld?

Knallrote Chilischoten

Alle Schoten meiner Chilipflanze sind tatsächlich knallrot geworden und fingen nun langsam an, an der Pflanze zu schrumpeln.

Ich musste sie also dringend ernten, aber auch wenn sie nicht so sehr scharf sind, sind es zu viele als dass ich sie schnell verbrauchen könnte. In einem meiner neuen Balkonbücher hatte ich gelesen, dass man sie in so einem Fall auffädeln, aufhängen und trocknen soll. Tja, das klingt so einfach…

Wie genau das geht geschweige denn, was man dabei vielleicht beachten muss, stand dort nicht. Bestimmt gibt es auf YouTube Tutorials zu diesem Thema, aber ich habe nicht die Zeit, mir diese anzugucken und die Vor- und Nachteile der bestimmt diversen existierenden Methoden abzuwägen. Also: Selbst ist die Frau! Ich habe Nadel und Faden gesucht und gefunden.

Und dann ging der Fummelkram los – ist ja so überhaupt nichts für meine ungeduldige Person. Aber ich habe es tatsächlich geschafft, die Schoten thematisch passend an meinem Gewürzregal aufzuhängen! Heldenhaft! 😉

Bislang kann ich zu diesem Experiment berichten, dass das schlimmste Gefummel das Knoten des Fadens am Regal war. Dafür wäre eine dritte Hand echt mal wieder praktisch gewesen. Den Faden habe ich mit einer Nähnadel durch den grünen Teil der Schoten gezogen und die Schoten lassen sich willig daran verschieben, ohne danach zu verrutschen. Ich dachte schon, ich müsste sie mit eigenen Knoten an ihrem jeweiligen Platz fixieren, aber das blieb mir zum Glück erspart.

Nun bin ich gespannt, ob dieses Konstrukt hält!

Rudelpflanzen

Am Freitag auf dem Wochenmarkt habe ich ein neues Wort gelernt. Nein, es heißt nicht „Rudelpflanzen“, sondern „Gruppenpflanzen“. Ich habe nämlich Heidepflanzen gekauft und gefragt, wie viele in einen Topf mit 50 cm Durchmesser passen. 5 Stück, war die Antwort, und ich habe gestaunt. 😮 So viele? Wird denen das nicht zu eng? Nein, denn es sind eben Gruppenpflanzen, die sich mit mehreren eng nebeneinander am wohlsten fühlen. Herr Grillenscheucher meinte: „Aha, sie wachsen also in Rudeln.“. Deshalb heißen bei uns jetzt Rudelpflanzen. 😉

Und tatsächlich, bei Pflanzen gibt es verschiedene Geselligkeitsstufen. Und in diversen Baumärkten gibt es Gruppenpflanzen-Sets zu kaufen. Man lernt doch nie aus!

Mein Rudel Heidepflanzen habe ich am Samstag in besagten Topf gequetscht. Passte gerade so, sieht jetzt aber auch sehr schön üppig aus. Darunter kamen weitere Tulpen- und Narzissenzwiebeln. Mal sehen, ob die sich an der Heide vorbei durch die Erde schieben können.

Und der Buddha strahlt zwischen der Heide und der Chrysantheme. 🙂

Herr Grillenscheucher hat die Balkonmöbel in den Keller gebracht – die Wintervorbereitungen auf dem Balkon sind fast abgeschlossen. Ich mag gar nicht an die dunkle kalte Jahreszeit denken…

Herbstanfang

Erstaunlich, wie schnell die Außentemperatur fallen kann. Letzte Woche hat Hamburg noch einen Sommernachschlag mit 30° C und Sonne pur bekommen und am Wochenende kam der Herbst angestürmt. Tagsüber maximal noch die halbe Gradzahl und vorletzte Nacht stieg das Thermometer gerade so eben über 0° C, nämlich auf 3° C. 😮 Da musste doch sofort die Winter-Bettdecke bezogen werden.

Allerhöchste Zeit also, auch die Balkonpflanzen warm einzupacken! Die Chili-Pflanze ist nach drinnen umgezogen. Angeblich ist sie mehrjährig. Ich habe gelesen, dass man sie im Winter einfach rein holen soll. Es wurden keine Bedingungen wie „kühl und hell stellen“ oder „warm und dunkel stellen“ angegeben. Na, dann schaun wir doch mal, ob das gut geht. Außerdem hängen noch ein paar grüne Schoten dran, von denen ich hoffe, dass sie rot werden.

Gestern und heute habe ich also die letzten Einjährigen entsorgt und mich bei der Gelegenheit gleich von zwei Mehrjährigen getrennt, dem Ysop und einem Bodendecker. Beide hatten die Topferde schon vollständig durchwurzelt und ich habe leider keinen Platz, ihnen größere Gefäße anbieten zu können. Selbst auf meinem doch recht großen Balkon ist irgendwann Schluss mit lustig.

Ich habe den Herbstrückschnitt erledigt. Pfingstrose, Minze, Estragon und Oregano fielen ihm zum Opfer. Ja, das muss sein, aber gern mache ich das nicht. Schließlich sah alles noch so schön grün aus.

Auch die Wiesenblumen, an deren ständiges Blühen und Wuchern ich mich inzwischen gewöhnt hatte, mussten weichen. Nein, ich möchte sie nächstes Jahr nicht nochmal auf meinem Balkon haben!

Die Erdbeer-Ableger haben neue Bleiben in zwei Kästen und zwei Töpfen gefunden. Wenn jetzt alle 9 Ableger anwachsen, habe ich nächstes Jahr viel zu viele. 😮 Naja, dann kann ich welche verschenken.

Alle Pflanzen sind nun in den Wintervlies eingepackt und stehen eng aneinander gekuschelt. Wenn es endlich Tannenzweige zu kaufen gibt, wird die Erde damit noch abgedeckt. Mögen sie alle überleben!

Die Kiwi, die dieses Jahr nur ein paar Blätter bekommen hat, aber sonst nicht weiter gewachsen ist, darf nun doch erstmal bleiben. Mal sehen, ob sich da nächstes Frühjahr was tut. Bis dahin hat sie statt der Wiesenblumen Gesellschaft von Narzissen- und Tulpenzwiebeln bekommen. Obwohl mir die Frühlingsblumen fast nie gelingen, kann ich doch nie widerstehen, welche zu kaufen. Da bin ich irgendwie nicht lernfähig. 😳